DIE DÜBELVERBESSERER

Von Forschung bis Produktion: So werden bei Hilti chemische Dübel entwickelt

3 Minuten  I  Dübeltechnik, Kompetenz

 

Manchmal finden sich auf Baustellen einige Herausforderungen: Hohe Lasten sind zu montieren, eine Bohrlochversiegelung für den Boden ist notwendig oder man hat mit einem undefinierten Untergrund zu kämpfen. Bei solchen Anforderungen kommen chemische Dübel zum Einsatz. Loch bohren und reinigen, Mörtel einfüllen, Anker setzen, aushärten lassen und fertig. Schon erstaunlich, wie so wenig Material so viel aushalten kann.

Weltweit werden chemische Dübel täglich mehrere tausend Mal gesetzt. Doch kaum einer hinterfragt die starke Leistung dieser kleinen Helden auf der Baustelle und den Aufwand, der dahintersteckt. Produktentwicklerinnen und -entwickler von Hilti werden durch die stetig steigenden Anforderungen immer wieder herausgefordert. Nicht nur neue Ideen müssen gefunden werden, sondern auch Bestandsprodukte müssen weiterhin verbessert werden – und das immer mit einem klaren Ziel: mehr Sicherheit.

Unsere Kunden als Inspirationsquelle

Bauleiter und Hilti Vertriebsberater auf der Baustelle mit Plan und Chemischen Dübeln
Die wichtigsten Impulsgeber für unsere Arbeit sind die vielen Kundenkontakte weltweit

Vorschläge für neue Produkte oder Produktverbesserungen kommen stets aus unterschiedlichen Richtungen. Deshalb betreibt Hilti Grundlagenforschung im eigenen Labor und versucht auf diesem Weg neue Erkenntnisse zu gewinnen. Erst, wenn alle Informationen vorliegen, muss entschieden werden, ob ein bestehendes Produkt verbessert oder ein neues Produkt auf den Markt gebracht wird. Laut Sascha Dierker, Product Care Engineer für chemische Mörtel, Hilti AG, können für die Erforschung neuer, komplexer Technologien bis zur Entwicklung der Marktreife schon einmal fünf bis zehn Jahre vergehen. Hilti holt sich dabei auch Know-how von aussen über ein Netzwerk aus europäischen Universitäten und Rohstofflieferanten.

Alles für die Sicherheit

Freiland Auszugstest von chemischen Hilti Dübeln, die der Meeresluft ausgesetzt wurden

Unzählige Tests muss ein chemischer Dübel durchlaufen, bevor er perfekt funktioniert

Dabei wird nicht nur die Anwendung selbst überprüft, sondern auch das Vorher und Nachher. In Klimakammern wird getestet, wie sich unterschiedliche Temperaturen langfristig auf die Lagerung und die Haltbarkeit des Produkts auswirken. Unter Laborbedingungen werden unzählige Auszugstests durchgeführt, um zu kontrollieren, ob die Lastenanforderungen eingehalten werden.

Schon die unterschiedlichen Rohstoffe – je nach Mörtel sind das 10 bis 30 – werden mit Versuchen und Spezialgeräten genauestens untersucht. «Der Kunde erwartet Sicherheit und die bieten wir ihm damit», so Produktentwickler Sascha Dierker. Sogar die typische Folienverpackung von Hilti-Mörteln ist eine Wissenschaft für sich. Sie darf einerseits nicht mit der Füllung reagieren, muss den Inhalt aber schützen und konservieren. Andererseits soll sie dank grünem Punkt einfach zu entsorgen und restlos zu entleeren sein.

Laborwaage im Einsatz beim Abmessen der Zutaten

Ständige Kontrollen – auch für bestehende chemische Dübel im Sortiment

Selbst während der Produktion werden die chemischen Produkte immer wieder und wieder denselben Tests unterzogen. Sogar jeder einzelne Zwischenschritt aller Chargen wird nochmal im Labor untersucht. Somit ist die Anwendungssicherheit für Hilti-Kunden noch größer.

Hin und wieder kommt es auch zu Engpässen bei den Rohstoffen. Ist ein wichtiger Bestandteil einer Dübelrezeptur nicht mehr verfügbar ist, muss Ersatz gefunden werden. «Da Forschung, Entwicklung und Produktion unter einem Dach arbeiten, kann auf solche Herausforderungen schnell reagiert werden,» erklärt Sascha Dierker, Product Care Engineer für chemische Mörtel bei Hilti.

Brückenbau

100 Jahre sicherer Halt: neue Qualifikation der Hilti Injektionsmörtelsysteme

Ein wesentliches Kriterium für den Entwurf von Ingenieurbauwerken, zum Beispiel Brücken und Tunnel, ist deren Dauerhaftigkeit. Deshalb hat Hilti verschiedene Injektionsmörtelsysteme für die Anwendung als Dübel und für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse für eine Nutzungsdauer von 100 Jahren qualifiziert. Das erlaubt eine langfristige Planung und höchste Sicherheit bei der Bemessung und Ausführung von Anwendungen.

Setzen einer Hilti Ankerstange mit der HVU Folienpatrone

Auch in Zukunft innovativ und zuverlässig

Da Hilti den kompletten Prozess von Forschung und Entwicklung bis hin zu Produktion, Vertrieb und Kundenbetreuung im Blick hat, können sich Kunden stets auf die chemischen Dübel verlassen. Nicht umsonst ist man stolz auf Entwicklungen wie die komfortable HVU Folienpatrone, den Univeralsmörtel HIT-HY 170 oder den Epoxidharzmörtel HIT-RE 500 V3.

Innovativ ist auch das Akku-Auspressgerät HDE 500-A22. Es verhindert das Nachtropfen von Mörtel und bietet dank der genauen Dosierungsvorgabe Sicherheit und ökonomischen Einsatz des chemischen Dübels. Aber natürlich war das noch nicht alles. Unsere Entwickler arbeiten schon jetzt an sicheren Befestigungslösungen für die Welt von morgen.

AUSBILDUNG BEI HILTI

Auszubildende Laboranten im Hilti Forschungslabor bei der Arbeit

Fachkräfte-Nachwuchs

Damit die Neuheiten nicht ausgehen, ist Hilti stets um den Fachkräfte-Nachwuchs bemüht. In einer dreieinhalbjährigen Ausbildung durchlaufen angehende Chemikanten und Chemielaboranten sämtliche Abteilungen im Chemiebereich. In dieser Grundausbildung erlangen sie ein breitgefächertes Fachwissen.

Auzubildende bei Hilti die am Jugend forscht Programm teilnimmt und dafür im Labor arbeitet

«Jugend forscht»

Ganz selbstständig arbeiten sie an ihrem Projekt für den Wettbewerb «Jugend forscht». Von ihren Ausbildern bekommen sie dafür ein Thema, das auch für Hilti relevant ist. Zwei Azubis konnten 2019 den 2. Platz bei «Regionalwettbewerb Voralpenland von Jugend forscht» belegen. Sie sind mit ihrem Thema «Versuche zu einem neuartigen kationischen Härtungssystem für Epoxidharze» erfolgreich angetreten: Die beiden haben eine Aushärtung des Epoxidharzes in chemischen Dübeln ohne den Zusatz von gesundheitsgefährdenden Stoffen erreicht.

Ausserdem konnten die beiden den «Sonderpreis Thinking Safety» und den «Sonderpreis für eine tolle industrietypische Anwendung» für sich gewinnen.

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