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Erfahrungsbericht: Automatisierung mit Baurobotern
So entlastet der Hilti Jaibot die Mitarbeiter der Omeras GmbH
Inflation, steigende Kosten, Ressourcen- und Fachkräftemangel sowie Klima- und geopolitische Krisen – die Baubranche ist nicht grundlos in Sorge. Kein Wunder also, dass 51 % der Unternehmer angeben, die aktuelle Situation zu spüren zu bekommen.¹ Viele versuchen nun mit digitalen Lösungen Prozessoptimierung und Kostenreduktion zu realisieren. Auch aus diesen Gründen hat Omeras GmbH Roboter am Bau eingeführt.
Aber sind auch Baustellenroboter eine valide Möglichkeit den aktuellen Herausforderungen in der Baubranche zu begegnen?
Fakt ist: Die Roboter sind auf deutschen Baustellen bereits angekommen. Bei 6% der Projekte nutzen Unternehmen sie 2022 bereits, weitere 8% planten zukünftig ihren Einsatz.²
Weltweit werden heute bereits halb- und vollautomatische Roboter am Bau erfolgreich eingesetzt. Sie können Inspektionsarbeiten erfüllen oder Daten sammeln, auf BIM-Daten basierend Grundrisse für Gebäude drucken, oder ausgewählte Trockenbauaufgaben wie das Verputzen ausführen.
Erfahren Sie hier, wie das in der Praxis aussieht: Die Omeras GmbH nutzt den Hilti Jaibot für Bohrarbeiten und berichtet von ihren ersten Erfahrungen.
Bauroboter in der Praxis
So profitiert die Omeras GmbH
Die Omeras GmbH hat den Hilti Jaibot eingeführt, um ihre Mitarbeiter bei anstrengenden Bohrarbeiten zu unterstützen, aber auch Zeit zu sparen. Marc Neubert, Leiter der Planungs- und Projektwesenabteilung sagt: „Von unserem Auftraggeber wurden wir angehalten, alle möglichen Arbeiten zu beschleunigen“. Im Video erfahren Sie, wie es gelang, mit dem Jaibot die Effizienz im Projekt „Behördenzentrum Rostock” zu erhöhen – und wie die beteiligten Mitarbeiter die Arbeit mit dem Bauroboter erlebt haben.
Eine starke Unterstützung
Bei der Verkleidung und der abgehängten Streckmetalldecke mussten über 1.100 genau gesetzte Bohrungen durchgeführt werden. Für einen Mitarbeiter eine sehr anstrengende, sich wiederholende Überkopfarbeit, die schnell körperlich belastend wird. Eine ideale Einsatzmöglichkeit für den Jaibot: Er bezieht seine Daten aus einer AutoCAD-Zeichnung von Omeras, in der Bauachsen und Gebäudeelemente wie Unterzüge und Betonwände enthalten sind.
Darauf basierend können die Bohrungen rasch und präzise mit dem Jaibot ausgeführt werden. „Wir reden hier von einer Innovation in der Bauchbranche“, so Marc Neubert. Der Jaibot arbeitet im Durchschnitt 40% schneller als ein Mensch.
„Das ist eine extrem hohe Effizienzsteigerung. Man ist mit einem Bohrroboter viel, viel schneller als mit einem Montageteam, und dadurch, dass das Handanzeichnen wegfällt, entstehen deutlich weniger Fehler.“ Weiter sagt er: „Der Zeitgewinn ist extrem groß und bringt Kostenvorteile. Nun kann man die Mitarbeiter für andere Themen einsetzen. Dazu kommt der Spaß bei der Arbeit und eine Arbeitserleichterung.“
Wie viele Bohrungen der Jaibot schafft, hängt von der Baustelle ab. Wenn alle Voraussetzungen gegeben sind, können das bis zu 1.000 Bohrungen am Tag sein.
Omeras hat dank dem jaibot viel gewonnen
Das Unternehmen hat einen sehr guten Einstieg ins Arbeiten der Zukunft gefunden und ist sehr zufrieden. Die Bilanz von Marc Neubert: “Es ist eine Win-Win Situation in allen Bereichen. Auch die die Dokumentation wurde weniger fehleranfällig, automatisch und einfacher. Die Mitarbeiter sind zufriedener, denn die Arbeit mit dem Jaibot ist nicht körperlich belastend und macht Spaß.“ Bei der Einführung gab es keine Schwierigkeiten: Während des Implementierungsprozess hat der Hilti Support durchgehend bei Planung und Ausführung unterstützt.
So nutzen Sie Bauroboter am Smartesten
Für welche Arbeiten sind Roboter am Bau nun besonders geeignet?
- Aufgaben die Präzision und Geschwindigkeit erfordern
- repetitive und anstrengende Aufgaben
- gefährliche Aufgaben
- Aufgaben in unsicherer Umgebung für Menschen
- lang andauernde Aufgaben, z. B. über Nacht
So ergeben sich erhebliche Vorteile für die Mitarbeiter:
- weniger Belastung
- weniger Nacharbeiten
- weniger Dokumentation
- weniger sich wiederholende Aufgaben
- Zeit für andere, anspruchsvollere Arbeiten
Auch die Unternehmen profitieren:
- Zeit und damit Kostenersparnis
- weniger Fehlerquellen
- effiziente, präzise Arbeitsabläufe
- erhöhte Mitarbeitersicherheit
- einfache, zuverlässige Dokumentation
- mehr Zufriedenheit im Team
Das Potenzial wird gesehen aber häufig noch nicht voll genutzt
Roboter einsetzen, wo es sich lohnt
Von der Einführung der Baustellenroboter können alle profitieren – wenn sie an den richtigen Stellen eingesetzt und die Teams entsprechend geschult werden.
Dann wird die Arbeit wird effizienter und präziser erledigt, und die Mitarbeiter können sich anderen Aufgaben widmen, während die Arbeitssicherheit gesteigert wird. Die Mitarbeiter müssen aber keine Angst haben, von Robotern ersetzt zu werden. Zu diesen Vorbehalten vor neuen Technologien und Veränderungen sagt der Deutsche Robotik Verband: „Es geht nie um den vollständigen Ersatz der Mitarbeiter, sondern um den Ersatz der nicht mehr verfügbaren, aber benötigten Kräfte."6 Die Roboter sollen unterstützen, nicht ersetzen. Dabei sieht der Verband Branchenlösungen in der Robotik zukünftig als eine Teilentlastung für den Fachkräftemangel in vielen Branchen, auch zum Beispiel in der Pflege oder Gastronomie.
Natürlich werden uns dabei viele Herausforderungen über die nächsten Jahre hinweg begleiten: von der Frage, wie Roboter bei Sanierungs- und Renovierungsprojekten und kleinen Aufträgen sinnvoll eingesetzt werden können bis hin zur Notwendigkeit, Arbeitskräfte in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Robotern anzulernen.
Dennoch wird deutlich: Der Einsatz von Robotik ist eine vielversprechende Perspektive für die Baubranche. Bauroboter können schon heute anstrengende Arbeit im Alltag abnehmen und mehr Sicherheit garantieren, wie das Beispiel Jaibot zeigt – sie helfen aber bereits bei der weiteren Transformation der Branche, indem sie vorgefertigte Bauelemente, z. B. im 3D-Druck, herstellen oder zusammensetzen, die vor Ort nur noch montiert werden müssen.
Häufig gestellte fragen
In welchen Anwendungsbereichen kann der Jaibot eingesetzt werden?
Gesteuert auf Grundlage der digitalen Planung übernimmt der Bohrroboter Jaibot in Kombination mit der Einmessung via Totalstation PLT 300 die Herstellung der Bohrlöcher in der Decke oder Wand. Dabei kann er für Installationen im Bereich Heizungs-, Lüftungs-, Klima- sowie im Elektro- und Deckenbau eingesetzt werden.
Welche Daten benötigt der Jaibot, um arbeiten zu können?
Die Datengrundlage kann ein BIM-Ausführungsmodell sein, auch kann bei einer klassischen Planung die DWG-Datei als Datengrundlage dienen. Es können 2D oder 3D Daten verarbeitet werden, am Ende werden die Koordinaten in X/Y benötigt.
Gerne übernehmen wir in unserem BIM Competence Center die Planung für Sie.
Wie lange kann mit dem Jaibot gebohrt werden?
Die Akku-Laufzeit beträgt bis zu 8 Stunden, das Aufladen benötigt rund 6 Stunden. Jedoch kann der Jaibot auch im Netzbetrieb arbeiten, also können leicht mehrere Schichten betreiben werden.
Ab welcher Anzahl an Bohrungen rechnet sich der Einsatz des Jaibots?
Ab ca. 2.500 Bohrungen lohnt es sich, einen Jaibot für Ihr Bohrprojekt zu verwenden.
Welche Vorteile bietet der Jaibot, wenn mehrere Gewerke an einem Projekt arbeiten?
Da der Jaibot auf Grundlage digitale Daten über mehrere Gewerke hinweg arbeitet, erhält der Bauherr sauberere Löcher, höhere Genauigkeit, weniger Fehler und eine schnellere Produktion. Die Position, der Durchmesser und sogar die Bohrtiefe werden alle im Voraus durch den Bohrplan definiert. Zudem werden die Bohrungen mit einem Farbmarkiersystem mit Punkten rund um das geplante Bohrloch erstellt – so weiß jedes Gewerk, welche Bohrlöcher für die jeweilige Installation vorgesehen sind.
Wie viel kostet der Jaibot?
Die Kosten sind projektabhängig und werden jeweils individuell ermittelt. Es gibt grundsätzlich die Option eines Kaufs oder Leasing per Flotte.